Angebote der Hochschulen, studentische Initiativen

Die HFBK als „Hochschule für bildende Künste und Flüchtlinge“ forciert die Haltung: Öffnen, Erweitern, Verschränken Kunsthochschule und Flüchtlinge schließen sich nicht aus – im Gegenteil! Wurde HFBK mit ihren Planungen für das Wintersemester 2015/16 zu einer „Hochschule für bildende Künste und Flüchtlinge“, indem die HFBK zu den Asylsuchenden hin öffnen, ihren Horizont zu dem Geflüchteten erweitern und gemeinsame Interessen in verschiedenartigen Kooperationen miteinander verschränken. HFBK hat ihre Engagement dafür beworben, neue Wege im Umgang mit der Fluchtthematik erprobt. Die HFBK Hamburg verfügt über vielfältige Werkstätten, etwa in den Bereichen Feinmetall, Fotografie, Gips und Keramik, Holz, Kunststoff, Textil und Video/Filmschnitt, die kurzfristig für Projektarbeiten von und mit künstlerisch interessierten Flüchtlingen geöffnet werden.

Ergebnisse dieser Zusammenarbeit werden im der HFBK öffentlich sichtbar präsentiert und ausgestellt. Die HFBK Hamburg plant mittelfristig aus Hochschulpaktmitteln einen Erweiterungsbau mit Atelierflächen für zusätzlich aufzunehmende Studierende, der angesichts der aktuellen Situation als Wohnort für Flüchtlingsfamilien und Arbeitsort für Künstler neu konzipiert wird. Dieses Pilotprojekt entstand nicht nur aus dem Geist unserer humanitären Verantwortung, sondern auch aufgrund ihres Verständnisses von Kunst, die gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Die HFBK glaubt, dass sowohl die Asylsuchenden von der HFBK profitieren können als auch die KunstStudierenden vom Austausch, vom Leben und Arbeiten mit ihnen. Die HFBK möchte insbesondere bei jugendlichen Flüchtlingen künstlerisches Potential erkennen und fördern, indem beispielsweise HFBK-Studierende mit ihren Professoren in Flüchtlingsunterkünfte gehen und dort Workshops anbieten, und sie über ein niedrigschwelliges Angebot eines Gasthörer-Studiums sowie – langfristig – über die Aufnahme in einen regulären künstlerischen Studiengang an der Kunsthochschule integrieren.

 

Ansprechpartner*innen

Sabine Boshamer

Telefon:040-428989205

E-mail: presse@hfbk.hamburg.de

 

Artistic and Cultural Orientation – Vorstudien-Programm für Flüchtlinge an der HFBK[1]

Die Hochschule für bildende Künste Hamburg bietet ein einsemestriges Vorstudien-Programm für Flüchlinge an, die sich für ein Kunststudium interessieren. Es bringt das kulturelle und künstlerische Potential von Flüchtlingen in Dialog mit westlichen Ansätzen der künstlerischen Praxis.

Das einsemestrige Programm „Artistic and Cultural Orientation“ (ACO)[2] der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) richtet sich an Flüchtlinge, die an künstlerischen und/oder gestalterischen Fragestellungen in den Bereichen Film, Fotografie/Video, Design und Malerei/Bildhauerei interessiert sind und sich später möglicherweise für ein Studium der Bildenden Künste bewerben wollen.

Die aktuell 25 Programmteilnehmer stammen aus Eritrea, Irak, Iran, Lybien, Simbabwe und Syrien, darunter acht Frauen. Sie setzen sich in einem Seminar theoretisch mit Denktraditionen der westlichen Kunst, Kultur und Gesellschaft auseinander und probieren in künstlerischen Workshops mit HFBK-Alumni Arbeitsformen hiesiger Kunsthochschulen praktisch aus.

Die Studienschwerpunkte geben einen Einblick in die verschiedenen methodischen und medialen Ansätze der HFBK und fachspezifische Beratungen ermöglichen ein gezieltes Eingehen auf die individuelle Bildungsbiografie.

Ein Paten-System ergänzt das Programm, d.h. eingeschriebene Kunststudierende der HFBK begleiten Programmteilnehmende während des gesamten Semesters, sie helfen bei der Orientierung in der Hochschule, vermitteln einen Eindruck vom Studienalltag, beantworten studienpraktische Fragen und helfen beim Kennenlernen der Kunstszene.

Exkursionen und Führungen mit Fokus auf das zeitgenössische Kunstleben in Hamburg sollen zum besseren Verständnis der Umgebung und Kultur beitragen. Am Ende des einsemestrigen Programms ist eine Abschlussdokumentation vorgesehen (Ausstellung und/oder Publikation), die die Erfahrungen und Ergebnisse des Austauschs öffentlich sichtbar macht.

Die Lehrveranstaltungen finden vorwiegend in deutscher Sprache statt. Deshalb sind Deutsch-als-Fremdsprache-Kurse Bestandteil des Programms. Geplant sind ein Intensivkurs auf B1-Niveau zu Beginn und ein Kurs auf B2-Niveau semesterbegleitend. Bei Bedarf können auch höhere Niveau-Stufen als Kurse besucht werden.

Ein weiterer Bestandteil des Programms ist eine Ringvorlesung mit Migrationsexperten, die an alle Hochschulmitglieder gerichtet ist und den Diskurs über kulturelle Transfers und verschiedene »Schulen des Sehens« forcieren will.

 

Wichtige Hinweise:

 

  • Das Angebot ist gebührenfrei.
  • Teilnehmende haben den Status einer Person in der Studienorientierungsphase und erhalten einen Teilnehmer-Ausweis.
  • Am Ende des Semesters wird – regelmäßige und engagierte Beteiligung am Programm vorausgesetzt – ein Zertifikat über das erfolgreiche Absolvieren des Programms ausgestellt.
  • Teilnehmende erwerben keine Hochschulzugangsberechtigung.
  • Die Teilnahme am Programm hat keine Auswirkung auf eine spätere Bewerbung für einen regulären Studienplatz an der HFBK, d.h. Teilnehmende unterliegen denselben Anforderungen und Fristen wie alle anderen Bewerber auf einen Kunst-Studienplatz an der HFBK.
  • Teilnehmende haben keinen Anspruch auf ein Semesterticket, um Busse und Bahnen zu nutzen.
  • Teilnehmende können keine Studienfinanzierung (BAföG) beantragen.

 

Ansprechpartner*innen

Sabine Boshamer
Programmleitung Artistic and Cultural Orientation
Tel. +49 (0) 40 428 989 205
E-Mail: sabine.boshamer@hfbk.hamburg.de

[1] https://www.daad.de/der-daad/fluechtlinge/infos/de/43577-vorstudien-programm-fuer-fluechtlinge-an-der-hochschule-fuer-bildende-kuenste-hamburg/

[2] http://www.hfbk-hamburg.de/aco/