Allgemeine Informationen

Eine grundlegende Voraussetzung für ein Studium an der TUHH[1] sind ausreichende Kenntnisse der jeweiligen Unterrichtssprache. Für die Bachelorstudiengänge und die deutschsprachigen Masterstudiengänge sind adäquate Deutschkenntnisse nachzuweisen. Für die internationalen Masterstudiengänge werden Englischkenntnisse benötigt. Für den Bachelorstudiengang „General Engineering Science“ sind sowohl Deutsch- als auch Englischkenntnisse erforderlich.

Deutschkurse, die mit einem anerkannten Zertifikat abschließen, werden in Hamburg beispielsweise vom Goethe-Institut oder von IBH e.V. angeboten. Basiskenntnisse der deutschen Sprache können Sie auch im Rahmen von Einstiegskursen erwerben, die von verschiedenen ehrenamtlichen Initiativen angeboten werden. Bitte beachten Sie, dass diese Kurse nicht mit einem Zertifikat abschließen, sondern der Vermittlung einfacher Grundkenntnisse dienen.

 

Angebote der Hochschulen, studentische Initiativen

Die Technische Universität Hamburg (TUHH) engagiert sich seit der Einrichtung der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) auf dem Schwarzenberg im Oktober 2014 in Abstimmung mit dem Betreiber fördern & Wohnen für Flüchtlinge. Bereits im Wintersemester 2014/15 öffnete die TUHH insgesamt 19 englischsprachige Vorlesungen, die sich an Studierende und Akademiker unter den Geflüchteten richten. Auch kann die Bibliothek der TUHH kostenfrei genutzt werden. Darüber hinaus unterstützt die TUHH mit der Bereitstellung von Räumen: So findet eine von der Apostelkirche Harburg organisierte Spielgruppe für Flüchtlingskinder von drei bis elf Jahren zweiwöchentlich an der TUHH statt. Ferner werden Räumlichkeiten und Technik für öffentliche Informationsveranstaltungen von fördern & Wohnen und dem Bezirksamt Harburg zur Verfügung gestellt. Für das Wintersemester 2015/16 werden die englischsprachigen Vorlesungen weiterhin geöffnet sein. Zudem ermöglicht die TUHH die kostenfreie Teilnahme an den Logistik-Seminaren der „Urban Transport Week“ in Kooperation mit EURIST für fachlich interessierte Flüchtlinge.[2] Darüber hinaus werden englischsprachige Führungen durch die wechselnden Kunstausstellungen an der TUHH angeboten.

 

UHamburg@Integrativ

Um das Projekt UHmaburg@Integrativ, engagieren sich Ehrenamtlich mit wachsender Tendenz eine Vielzahl von Professoren und Nachwuchswissenschaftlern, Studierenden und Mitarbeitern für die Integration von Flüchtlingen im Camp gegenüber dem Campus. Mit Deutschkursen und Dolmetschern, Sprachbuddys und Integrationsscouts, Hilfe bei Behördengängen und Arztbesuchen, gemeinsamen Freizeitaktivitäten und regelmäßigen Einladungen zu Konzerten und Kunstausstellungen öffnen ein großer Kreis Ehrenamtlicher die Türen zur Sprache, zur Bildung und zum Arbeitsmarkt zunächst vorrangig für die 750 Bewohner der Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung Schwarzenberg. Innovativ im Ansatz, pragmatisch im Vorgehen und mittel- bis langfristig in der Perspektive nimmt die TU Hamburg mit ihrem breit gefächerten und auf einander abgestimmten Angebot ihre gesellschaftliche Verantwortung für die Integration von Flüchtlingen in der Hansestadt wahr. TU Hamburg@Integrativ ist auf dem Weg zum Prototyp mit innovativen Strukturen zur zügigen Integration von Flüchtlingen in die deutsche Lebenswelt. So entstehen modellartig im Camp gegenüber dem Campus Brücken der Verständigung und Wege in ein ingenieurwissenschaftliches Studium.

 

Weiterbildung für geflüchtete Ingenieure an TUHH

 

Mit der Weiterbildung „integral“ bietet die Technische Universität Hamburg (TUHH) ein in Deutschland einzigartiges Programm für geflüchtete Ingenieure und Ingenieurinnen an. Ziel ist es, Geflüchteten den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Die Pilotphase startete am 1. April 2016. Eine Informationsveranstaltung für Interessenten hat am 10. März 2016 um 16 Uhr an der TUHH stattgefunden. Um geflüchteten Ingenieuren und Ingenieurinnen einen schnellen und zu ihrer Ausbildung passenden Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen, entwickelte das TUHH-Institut für Umwelttechnik und Energiewirtschaft das Programm „integral“. Fachlich und fachsprachlich werden sie in den Themengebieten Umwelt, Energie und Wasser weitergebildet. „Anhand einer möglichst genauen Analyse der vorhandenen Kenntnisse wollen wir individuelle Lehrpläne erstellen, die auf die Wünsche potentieller Arbeitgeber zugeschnitten sind“, so sagte Professor Martin Kaltschmitt, Leiter des Instituts. So ist auch ein enger Arbeitgeberkontakt durch Messen und Exkursionen ein fester Bestandteil der Weiterbildung. Angestrebt ist, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer schon während des Programms eine Arbeitsstelle finden.

Das Programm besteht aus den Schwerpunkten fachliche und sprachliche Weiterbildung sowie Arbeitgeberkontakt. In der Weiterbildung werden die fachlichen Kenntnisse mit den Anforderungen möglicher Arbeitgeber verglichen und ein individueller Lehrplan entworfen. In Sprachkursen wird die deutsche Ingenieurssprache vermittelt und zusätzlich durch Sprachtandems gefestigt. Darüber hinaus finden Veranstaltungen zu interkultureller Kompetenz und Arbeitskultur statt. Durch Jobmessen, Exkurse, Bewerbungstrainings und Praktika wird ein enger Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern geschaffen. Das Programm dauert bis zu drei Semester und wird mit einem Zertifikat abgeschlossen.

Teilnahmebedingung ist ein abgeschlossenes Ingenieursstudium (Bachelor oder Master), gute Deutschkenntnisse (Niveau B1/B2) und eine Aufenthaltserlaubnis. Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen unter[3].

Die Weiterbildung startete zum Wintersemester 2016 mit bis zu 20 Teilnehmern und Teilnehmerinnen und ist kostenfrei. Gesucht sind noch Firmen, die Interesse am Programm haben und im Rahmen dessen Praktika oder Projekte durchführen möchten. Integral wird von der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung gefördert.

 

Ansprechpartner*innen

Sebastian Timmerberg

E-Mail: sebastian.timmerberg@tuhh.de

 

Die Maßnahmen im Einzelnen

Dolmetscher

Mehr als 20 internationale Studierende sowie Studierende mit Migrationshintergrund bieten im Camp und auf dem Campus ihre Dienste als Dolmetscher an. Vertreten sind außer Englisch, Französisch die Sprachen Arabisch, Farsi, Paschto, Kumanci, Russisch.

Deutschkurse

In elf Kursen à 180 Minuten werden jeweils zweimal wöchentlich etwa 180 Flüchtlinge in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Die Lehrenden – Professoren, Doktoranden, Studierende und Mitarbeiter – wurden in Abendkursen auf ihre Aufgabe durch eine Fachkraft für Deutsch als Fremdsprache vorbereitet, die weiterhin beratend einmal in der Woche zur Verfügung steht.

Sprachbuddys

Mehr als 30 deutsche und internationale Studierende üben ein Ehrenamt als Sprachbuddy aus. In individueller Absprache trifft sich jedes Duo aus Studierendem und Flüchtling etwa einmal in der Woche für mindestens eine Stunde zum Gespräch und für gemeinsame Unternehmen. Das Angebot dient der Verfestigung des im Deutschkurs Gelernten.

Integrationscouts

Eine zentrale Rolle spielen internationale Studierende aus dem Nahen Osten, wenn über ihren Umgang mit einem auch für sie zunächst fremden Rechts-und Wertesystem Sitten und Gebräuchen berichten. Expertenwissen und interkulturelle Kompetenz prägen dieses Bildungsangebot der Integrationsscouts, das regelmäßig an Wochenenden auf dem Campus stattfindet, zurzeit in Arabisch, demnächst auch in Farsi, Paschto, Kumanci und jeweils parallel in Deutsch.

Begleitung bei Behördengängen

Etwa zehn Studierende begleiten Geflüchtete bei Behördengängen. Diese individuelle Hilfe ist für einen Flüchtling wegen seiner in der Regel noch fehlenden deutschen Sprachkenntnisse sehr wichtig, jedoch für die Studierenden in der Regel wegen der oft langen Wartezeiten in den Ämtern mit einem mehrstündigen Zeitaufwand verbunden. Begleiter erhalten eine fachliche Schulung.

Konzerte und Führungen

Kulturelle Veranstaltungen, zu der die TU Hamburg regelmäßig die Öffentlichkeit einlädt, stehen auch Flüchtlingen offen. So führt die Kunstinitiative an der TU Hamburg jährlich zwei und mehr Führungen durch die wechselnden Ausstellungen im Foyer des Hauptgebäudes durch und lädt anschließend zu Gesprächen ein. Auch der kostenlose Besuch der Konzerte in der Reihe „TUHH goes music“ sowie anderer musikalischer Angebote steht diesem Personenkreis offen. TUHamburg @Integrativ wirbt im Camp mit Plakaten, Handzetteln (in drei Sprachen) sowie direkter Ansprache für diese kulturellen Angebote.

 

Musizieren und Singen

Einmal in der Woche treffen sich Studierende zum gemeinsamen Musizieren mit Flüchtlingen. Instrumente und Räumlichkeiten stellt die TU Hamburg bereit. Der TU-Chor SingING wird künftig zum gemeinsamen Singen mit Flüchtlingen einladen.

Sport

Sport hat zweifelsfrei eine große Bedeutung für eine gelingende Integration. Studierende der TU Hamburg betreiben vor diesem Hintergrund mit jungen Flüchtlingen Ballspiele, vorrangig Fuß-und Volleyball. Dieses Angebot erfolgt in Zusammenarbeit mit den örtlichen Sportvereinen.

 

Ansprechpartner*innen

StudiumFrom Camp to Campus
Katja Biewendt,

Servicebereich Studium und Lehre,

Telefon: 04042878-4188

E-Mail: TUHamburgCamptoCampus@tuhh.de
Matthias Buntenkötter,

Servicebereich Studium und Lehre,

Telefon: 04042878-2776

 

EhrenamtTUHamburg@Integrativ
Jutta Katharina Werner,

Präsidialbereich:

Telefon: 04042878-4321

E-Mail: TUHamburgintegrativ@tuhh.de

 

Studierende im Ehrenamt:
Gabriele Grütter,

Studentin

E-Mail: Gabriele.Gruetter@tuhh.de

[1] https://www.tuhh.de/tuhh/uni/informationen/from-camp-to-campus.html

[2]  http://www.campus.eurist.info

[3] www.tuhh.de/iue