Allgemeines und Hochschulzugang
In Rheinland-Pfalz wurde ein 5-Punkte-Plan durch das Wissenschaftsministerium und die Hochschulen des Landes initialisiert, welcher das Ziel hat die Zugangsbedingungen von Geflüchteten an die Hochschulen unkomplizierter und schneller zu machen[1]. Diese Punkte beinhalten erstens die Erstellung eines gut verständlichen Internetauftrittes (www.studium-fluechtlinge-rlp.de/de/). Hier können die Optionen zum Hochschulzugang von Geflüchtete*n selbst gut abgeschätzt werden. In Form eines Flussdiagramms unter dem Reiter „Weg zum Studium“ wird anhand von Fragen zum Vorhandensein von Schul- oder Hochschulzeugnissen und dem Ausmaß der Deutschkenntnisse in wenigen Klicks klar, was nächste Schritte sind, um der Zulassung näher zu kommen. Zweitens können Geflüchtete, denen Asyl gestattet wurde und die im Herkunftsland ein Studium in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik begonnen hatten, an der Hochschule Kaiserslautern und der TU Kaiserslautern beschleunigt aufgenommen werden. Hierzu muss eine Aufnahmeprüfung am Studienkolleg Kaiserslautern bestanden werden[2] – liegen fluchtbedingt keinerlei Dokumente vor, werden Eignungsgespräche und Aufnahmeprüfungen durchgeführt um den Zugang zu ermöglichen. Auf das Bestehen folgt ein einjähriger Deutsch-Intensivkurs, woraufhin das Studium (wieder-)aufgenommen werden kann. Ist der gewünschte Studiengang auf Englisch konzipiert, müssen keine Deutschkenntnisse nachgewiesen werden. Dieses Angebot für MINT-Studiengänge soll drittens über Kaiserslautern hinweg ausgeweitet werden. Viertens sollen Sprachkurse, Eignungstests und Aufnahme- und Feststellungsprüfungen für alle Fachrichtungen in größerem Ausmaß angeboten werden. Fünftens sieht der Plan schließlich Angebote für Akademiker*innen mit Hochschulabschluss in Natur- und Ingenieurwissenschaften vor: In Kombination können sie Unterricht an der Hochschule Kaiserslautern nehmen und betreute Praxisphasen in Unternehmen absolvieren.
Studienkollegs in Rheinland-Pfalz befinden sich an der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität und an der Hochschule Kaiserslautern. Hier werden kostenlose Deutsch-Intensivkurse angeboten[3].
Abgesehen von MINT-Studiengängen in Kaiserslautern (s.O.) gelten beim Hochschulzugang für Geflüchtete in Rheinland-Pfalz die gleichen Regelungen wie im Hochschulzugang für Nicht-EU-Bürger*innen, die auch im Teil „Bundesebene“ nachgelesen werden können.
Ansprechpartner*innen
Die Akademischen Auslandsämter der Hochschulen können weitere Informationen bereitstellen, eine Übersicht über Kontaktmöglichkeiten findet sich auf der Internetseite: www.studinfo.rlp.de/auslaendische-studienintressierte/beratungsstellen/
[1]https://www.rlp.de/de/aktuelles/einzelansicht/news/detail/News/homepage-fuer-fluechtlinge/ http://www.bildungsspiegel.de/news/studium-fernstudium-neue-lernformen/210-rheinland-pfalz-hochschulen-sind-offen-fuer-fluechtlinge
[2]http://studienkolleg.hs-kl.de/bewerbung.htm
[3]http://www.welt.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland/article146765669/Rheinland-Pfalz-oeffnet-Hochschulen-fuer-Fluechtlinge.html